Naturstein vs. Beton: Welche Materialien sind nachhaltiger?

Ein Vergleich zwischen Naturstein und Beton im Garten- und Landschaftsbau. Links ein stilvoll gepflasterter Natursteinweg mit unregelmäßigen Steinen, umgeben von grünen Pflanzen. Rechts eine moderne, klare Betonfläche mit geometrischen Formen. In der Mitte eine symbolische Waage, die Nachhaltigkeit abwägt.

Im Garten- und Landschaftsbau stehen viele vor der Entscheidung: Naturstein oder Beton? Beide Materialien haben ihre Vorteile und Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Umweltfreundlichkeit, Haltbarkeit und Ästhetik. Doch welches Material ist wirklich nachhaltiger? In diesem Beitrag vergleichen wir Naturstein und Beton hinsichtlich ihrer ökologischen Auswirkungen, Lebensdauer und Verarbeitungsmöglichkeiten.

1. Ökologische Aspekte: Herstellung & Ressourcenverbrauch

Die Herstellung und der Ressourcenverbrauch sind entscheidende Faktoren für die ökologische Bilanz eines Baustoffs. Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Naturstein und Beton:

  • Naturstein: Dieses Material wird direkt aus Steinbrüchen gewonnen. Der Abbau kann zwar Eingriffe in die Natur verursachen, jedoch entfällt die energieintensive Produktion, wie sie bei Beton erforderlich ist. Zudem sind Natursteine in vielen Regionen lokal verfügbar, was lange Transportwege vermeiden kann. Nachhaltig gewonnener Naturstein, insbesondere aus regionalen Steinbrüchen, schneidet in der Umweltbilanz deutlich besser ab als importierter Naturstein aus Fernost, der oft unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen abgebaut und über große Entfernungen transportiert wird.
  • Beton: Die Herstellung von Beton ist energieintensiv und CO₂-belastend, insbesondere durch die Zementproduktion. Zement, ein Hauptbestandteil von Beton, verursacht weltweit etwa 8 % der gesamten CO₂-Emissionen. Dies liegt am energieintensiven Herstellungsprozess von Zement, bei dem Kalkstein bei Temperaturen von bis zu 1.450 °C gebrannt wird. Allerdings gibt es mittlerweile klimafreundlichere Betonvarianten mit recycelten Materialien und geringeren CO₂-Emissionen. Einige Hersteller arbeiten an sogenannten „grünen Betonen“, bei denen alternative Bindemittel und Recycling-Zuschlagstoffe verwendet werden.

Weitere Informationen zu den Umweltauswirkungen von Baumaterialien finden Sie auf der Website des Umweltbundesamtes.

2. Haltbarkeit & Pflege

Ein langlebiger Baustoff trägt zur Nachhaltigkeit bei, da er seltener ersetzt werden muss und somit Ressourcen spart. Sowohl Naturstein als auch Beton haben hier ihre Stärken und Schwächen:

  • Naturstein: Naturstein ist äußerst langlebig und kann Jahrhunderte überdauern. Viele historische Bauwerke bestehen aus Naturstein, was seine Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen unterstreicht. Zudem benötigt Naturstein wenig Pflege und behält seine natürliche Optik über Jahrzehnte hinweg. Besonders widerstandsfähig sind Granit, Basalt und Schiefer, während Kalkstein oder Sandstein empfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen sind.
  • Beton: Moderne Betonelemente sind ebenfalls langlebig, können aber durch Frost oder Feuchtigkeit beschädigt werden. Besonders in Regionen mit starken Temperaturschwankungen kann es durch das Eindringen von Wasser und anschließendes Gefrieren zu Rissen kommen. Zudem neigt Beton eher zur Bildung von Algen oder Moos, insbesondere auf unversiegelten Flächen. Um die Lebensdauer von Beton zu verlängern, sind regelmäßige Schutzanstriche oder Imprägnierungen erforderlich.

3. Recycling & Wiederverwendung

Die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit eines Baustoffs beeinflusst seine Umweltfreundlichkeit maßgeblich:

  • Naturstein: Kann in anderer Form weiterverwendet werden (z. B. als Bruchstein oder Splitt) und ist vollständig recycelbar. Bereits verbaute Natursteine können problemlos für neue Bauprojekte genutzt werden. Zudem entstehen bei der Bearbeitung von Naturstein kaum schädliche Abfälle, da anfallender Steinbruch in der Regel wiederverwertet wird.
  • Beton: Beton kann ebenfalls recycelt werden, jedoch ist der Aufwand höher als bei Naturstein. Zerkleinerter Beton kann als Füllmaterial oder für neue Betonmischungen genutzt werden, doch die Qualität des Recycling-Betons ist nicht immer gleichwertig mit der von neuem Beton. Zudem fallen bei der Betonherstellung oft chemische Zusatzstoffe an, die das Recycling erschweren können.

4. Optik & Gestaltungsmöglichkeiten

Neben den ökologischen Aspekten spielen auch Ästhetik und Designmöglichkeiten eine Rolle bei der Wahl des Materials:

  • Naturstein: Jede Platte ist ein Unikat, mit individuellen Maserungen und Farbschattierungen. Er wirkt edel und natürlich und passt sich harmonisch in die Umgebung ein. Zudem verändert sich Naturstein über die Jahre auf natürliche Weise, was ihm eine charaktervolle Patina verleiht. Dies macht ihn besonders attraktiv für hochwertige Garten- und Landschaftsbauten sowie repräsentative Außenanlagen.
  • Beton: Beton ist in Form und Farbe sehr variabel und ermöglicht moderne, klare Linien. Durch verschiedene Gussformen und Oberflächenbehandlungen kann Beton sowohl glatt und minimalistisch als auch rustikal gestaltet werden. Zudem ist Beton oft günstiger als Naturstein und kann in vorgefertigten Elementen geliefert werden, was den Bauprozess beschleunigt. Besonders im urbanen Bereich wird Beton gerne eingesetzt, um eine moderne und geometrische Ästhetik zu erzielen.

Fazit

Beide Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Naturstein punktet durch seine Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit und natürliche Optik. Besonders wenn er regional gewonnen wird, hat er eine bessere Umweltbilanz als viele Betonprodukte. Beton hingegen kann nachhaltiger sein, wenn recycelte Materialien verwendet werden und der CO₂-Ausstoß in der Produktion gesenkt wird. Letztlich hängt die Wahl des geeigneten Materials von den individuellen Anforderungen, dem Designanspruch und der geplanten Nutzung ab.

Wer Wert auf einen umweltfreundlichen Garten- und Landschaftsbau legt, sollte sowohl bei Naturstein als auch bei Beton auf eine nachhaltige Produktion und regionale Herkunft achten. Weitere Tipps zu nachhaltigem GaLa-Bau und passenden Maschinen finden Sie auf SID-Nutzmaschinen.

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